28 avril 2012

Cheongsam

Sagt Ihnen dieses Wort etwas ? Wenn Sie Asienkenner sind bestimmt, ansonsten denke ich kaum.
Vor zwei Wochen war ich an einer Führung im National Museum ofSingapore. Ein imposantes, schneeweisses Kolonialgebäude, gefüllt mit Geschichte und Gegenwart. Man könnte einen ganzen Tag darin verweilen, so gross ist es! Natürlich konzentrierte sich unsere Führerin auf ein Gebiet; die Entstehungsgeschichte von Singapur.
Gleichzeitig gibt es aber momentan noch eine andere Ausstellung, Eine von Vielen... Das Sujet: Cheongsam, ein Kleid mit Geschichte. Da ich Mode und Textilien mag, konnte ich nicht wiederstehen und schlenderte noch durch diese „stillstehende Modeschau“. Ja was ist denn nun so speziell an diesem Kleid? Seine Eleganz (sie kam aber erst mit der Zeit) und der unvergängliche, schlichte Schnitt.
Als gestern die monatliche Zeitschrift „Impulse“ im Briefkasten lag, mit dem Titelbild eines „Robe de Shanghai“, liess ich mich gleich für einen neuen Artikel in meinem Blog inspirieren; sie werden schnell verstehen warum, sobald Sie die paar Bilder gesehen haben, die ich via Internet gefunden haben. Leider machte ich keine eigenen Aufnahmen im Museum. Männer wie Frauen müssen zugegen, dass dieses Kleid äusserst sexy ist (wenn man die richtige Figur dazu hat....)
Ich erlaube mir eine Zusammenfassung des Artikels aus dem „Impulse“  hier festzuhalten, um Euch dieses Kleid etwas besser zu erklären. Er wurde von Dagmar Hansen geschrieben und in der Mai-Ausgabe gedruckt.
Der Ursprung dieser Kleidung stammt aus dem 17. Jahrhundert, die Zeit der Qing-Dynastie. Die Frauenrobe wurde ursprünglich aus einem Stück Stoff in Handarbeit gefertigt und unterhalb des rechten Armes geknöpft. Es war ein weites, knöchellanges Mantelgewand mit Stehkragen, das in A-Linie geschnitten war. Die Aermel waren lang und ebenfalls im A-Schnitt. Frauen waren im Feudalsystem des alten China und im strengen Konfuzianisumus gefangen. Es war auch die Zeit der gebunden Füsse, dem sogenannten Lotusfuss. Die Frauen mussten Brustbinden tragen um flachbusig zu sein, es war das damalige chinesische Schönheitsideal. Erst im 21. Jahrhundert wurden diese beiden Rituale verboten!
Ursprünglich heisst das Kleid Qipao, in Mandarin bedeute es „Banner Robe“. Die Manschurischen Familien waren eingeteilt und wurden durch die verschiedenfarbigen Banner-Roben erkenntlich gemacht. Dann, durch die Flucht vieler Chinesen ins kantonesisch sprechende Hong Kong, bekam das Kleid einen kantonesischen Namen; Cheongsam oder „langes Gewand“.
Es war, während der Zeit des 2. Weltkrieges der Dresscode für die Damen der höheren Gesellscht. Dieses änderte sich aber massgeblich im Laufe der Geschichte. Gehen wir noch etwas zurück in der Geschichte, in die 20er und 30er Jahre, nach Shanghai. Es wurde auch das Paris des Ostens genannt. Als wichtige Handels-und Hafenstadt erlebte Shanghai einen grossen wirtschaftlichen Aufschwung und wurde belebt mit westlichen Geschäftsmannern. Die Stadt erlebte ebenfalls einen modischen Aufschwung und der Cheongsam, den man heute kennt, wurde im aufsteigenden Shanghai modernisiert und von der besten Gesellschaft getragen. Kreiert wurde damals auch der zwei-teilige Cheongsam; Rock und Jacke.  Der sogenannte Shanghai-Stil, der die Figur stärker betonte: die Kleider wurden enger, der Saum rutschte hoch und die seitlichen Schlitze kamen dazu. Die Kleider reflektierten die neuesten Modetrends vor allem aus dem Westen und wurden von modebewussten, wohlhabenden und vora allem extrovertierten Chinesinnen getragen. Der zweite Stil war deutlich simpler und wurde der Peking-Stil genannt. Der Look war viel konservativer, die Waden bzw. Knöchellänge wurde beibehalten, ebenfall die eher weiten und langen Aermel. Dieser Stil wurde von der Mehrheit der Chinesinnen getragen. Dieses mantelartige Kleid konnte je nach Temperatur auch gefüttert werden.
In den 50er Jahren wurde der Cheongsam zum Kleid für jeden Tag in Singapur. Trugen es vor dem Zweiten Weltkrieg in erster Linie Lehrerinnen oder die Ehefrauen der wohlhabenden Geschäftleute und die Töchter der chinesischen Upper Class von Singapur, so wurde eszu dem Kleid für die berufstätige Frau allgemein. Es galt als trendy und chic und die Frauen konnten so ihren Wechsel von der klassischen Ehefrau zu Hause zur Mitverdienerin darstellen. Durch die günstige Massenprodktion und Auswahl verschiedener Materilien, konnte sich nun fast jede Frau ein oder mehrere Cheongsam leisten. Bis heute gilt der Cheongsam als schick und ein massgeschneidertes Stück findet sich bei vielen Frauen im Kleiderschrank. Ein Cheongsam besticht durch seine Einfachheit und eleganz. Er hat vier vertikale Nähte und gilt unter den chinesischen Frauen als die perfete Gewichtskontrolle, denn es verzeith nicht viel. Es ist ein Kleid, das die Feminität auf einzigartie Weise unterstreicht. Noch heute ist es Gebrauch, dass die Frauen, in der ersten Woche nach dem Chinesischen Neujahr, im Cheongsam zur Arbeit kommen! Hm, unsere Männern mögen diese Zeit bestimmt besonders im Büro....

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